Die Salinen - Trapani
Das Naturreservat der Salinen befindet sich zwischen Trapani und Paceco. Die jahrhundertalten Salinen zur Salzgewinnung haben sich an die Landschaft harmonisch angepasst.
Vielleicht ist es eines der wenigen Beispiele, in denen die menschliche Produktivität die Umwelt nicht zerstört, sondern sogar verschönert hat. Vor allem beim Sonnenuntergang färben sich die Salzbecken in unterschiedlichen Nuancen - von dunkel- bis hellrot und gold.
Das Reservat wurde 1995 gegründet, um eine der letzten feuchten Gebiete im Westen Siziliens zu schützen. Seitdem kümmert sich der WWF Italia um die 986 Hektar Land.
Die Flora
Schon immer hat man sich hier der Salzgewinnung gewidmet. Da der Boden daher eine sehr hohe Konzentration an Natriumchlorid hat, ist er nicht gerade für eine blühende Vegetation geeignet.
Es ist daher außergewöhnlich wie sich einige Pflanzenarten dennoch an solche feindliche Böden im Laufe der Zeit angepasst und Überlebensmechanismen entwickelt haben. Beispiele hierfür sind: Salicornia (Queller), Halimione portulacoides, Suaeda, l’Atriplex alimus, Frankenia pulverulenta, Limonium avei und Bupleuro.
Dort findet man auch den Fungo di Malta vor, einer Pflanze ohne Chlorophyll, die es nur in wenigen Gegenden des Mittelmeerraums gibt. Die Küste zwischen den Salinen Ronciglio und dem Kanal Baiata ist Heimat folgender Pflanzen: Mattiola, Inula crithmoides und Limonium serotinum.
Neben diesen wachsen auch einige seltene endemische Arten wie z.B. Calendula maritima (Meeresstrandringelblume), Limoniastrum monopetalum (Strauchstrandflieder) und Limonium densiflorum.
Die Vögel - Da es eine der letzten wenigen feuchten Gebiete auf dem Kurs der Zugvögel nach Afrika ist, stellen die Salinen für viele Vögel eine wichtige Raststätte dar. Die seltene Rohrdommel, die Seidenreiher, der Braune Sichler mit seinem gebogenen Schnabel, die Rallenreiher, die Loeffler erkennbar an ihrem seltsamen Schnabel, die Wildente sowie der Wanderfalke finden hier Futter und Schutz. Wie für eine Fotopose bleiben die Reiher und Flamingos still mit nach unten gebeugtem Kopf sitzen und suchen Futter in den Becken. Es gibt auch Vogelexemplare der Moorfauna wie z.B. der Falke und die Sumpfohreule. Spektakulär sind die Stürze des Eisvogels und des Fischadlers, sobald sie von oben die Beute gesichtet haben. Manchen Arten gefällt der Ort so sehr, dass sie zum Nisten bleiben. Die Rede ist vom Stelzenlaeufer, vom Seeregenpfeiffer, von der Zwergseeschwalbe, vom Saebelschnaebler und von der Brandgans.
Auf den Sträuchern des Quellers findet die seltene Teia Dubia Schutz und Futter, ein kleiner Schmetterling, den es nur in den Salinen von Saline di Trapani und Paceco sowie im Stagnone von Marsala gibt. Die Verbreitung dieser Art ist quasi unmöglich, da das Weibchen keine Flügel besitzt.
Die Säugetiere - In den Salinen fühlen sich nicht etwa nur die Vögel wohl. Hier leben auch Füchse, Wiesel, Igel und Kaninchen.
Die Fische - In den Kanälen und auch in einigen Becken schwimmt der Aphanius fasciatus, ein kleiner Fisch, den die EU als vorm Aussterben bedrohte Art erklärt hat.
Verwaltung W.W.F.for Nature - O.N.L.U.S. Via G. Garibaldi, 138 c.da Nubia - 91027 Paceco (TP) Tel/fax +39 0923 867700
|