Das Reservat Marina - Isole Egadi
Vor der Küste Trapanis befindet sich der Archipel der Äagaden, das größte Meeresreservat des Mittelmeers mit einer Fläche von über 524 m².
Diesem gehören drei größere Inseln - Levanzo, Favignana und Marettimo - sowie zwei kleinen unbewohnten Inseln Formica und Maraone an. Der Archipel ist von einem Meer mit wunderschönen Farben, Stränden und zerklüfteten Küsten umgeben. Es gibt nur wenige Einwohner.
Die Atmosphäre und der Lebensrhythmus ist ein ganz eigener. Die Tiefen des Meeres sind sehr faszinierend und atemberaubend. Es gibt zahlreiche verschiedene Ambiente aufgrund der Winde sowie der geologischen, hydrodynamischen und morphologischen Beschaffenheit.
Ein Paradies für alle, die das Meer an seiner Oberfläche sowie in seinen Tiefen erkunden und genießen möchte. Es gibt viele kleine Buchten und unendliche viele Grotten, zu denen man teilweise mit dem Boot und teilweise nur durch Tauchgänge gelangen kann. Die Farben, Gerüche, Geschmäcker und Laute sind noch völlig unberührt vom Stadtleben.
Marettimo
Marettimo ist am weitesten von der Küste entfernt. Sobald man auf der Insel ankommt, trifft man auf die Fischer, die bereits darauf warten eine Rundfahrt um die Insel anzubieten. Diese Erfahrung sollte man unbedingt machen. Die Fischer zeigen den Besuchern die Grotten der Insel und erzählen dabei deren Geschichte. Das Wasser ändert von Meter zu Meter Farben und Nuancen. Nur eine Stelle der Insel ist bewohnbar: Dort befindet sich das Dorf. Der Rest der Insel besteht aus Bergen. Berge und Meer sind die zwei Seelen der Insel und gaben ihr ihren Namen: Mare-timo. Wer einen Abstecher zur Cala Bianca macht, wird auch am Schloss vorbeikommen. Die Fischer erzählen mit der Einfachheit, mit der man hier lebt, von der Insel und fragen ihre Besucher, wo sie anhalten möchten. Man sollte jedoch nicht erwarten große Strände oder sonstiges vorzufinden. Außer ein paar Bars oder Restaurants gibt es auf der Insel Marettimo nur unbelassene Natur.
Favignana
Favignana ist die größte und meist bevölkerte, vielleicht auch die bekannteste der drei Inseln. Die Gewässer sind kristallklar und die kleinen Buchten Cala Azzurra, Cala Rossa, Cala Rotonda sowie Meerestiefen von unbeschreiblichen Farben. Es gibt zahlreiche weiße Strände, wo Kinder unbeschwert ins Wasser gehen können und die auch für Taucher geeignet sind. Mitte des 19. Jhd. erlangte die Insel eine größere wirtschaftliche Bedeutung dank der Familie Florio, welche dort eine Thunfischfabrik ansiedelte.
Levanzo
Mit ihren 6 km Durchmesser ist Levanzo die kleinste und am wenigsten bevölkerte Insel des Archipels: Eine Siedlung mit wenigen Einwohnern, welche von hohen und zerklüfteten Küsten umgeben ist, welche in einem kristallklaren Meer verschwinden Die Insel ist relativ wild gewachsen mit Krümmungen, Grotten und Erhebungen. Ihr besonderer Stolz ist die Grotta del Genovese: Auf ihren Wänden wurden bedeutende Zeichnungen aus der Altsteinzeit gefunden (10.000 - 15.000 Jahre alt), welche Menschen, Tiere, Jagd-und Fischfangsszenen darstellen. Diese gehören mitunter zu den ältesten Nachweisen des Thunfischfangs auf Sizilien.
Transfer
Die Inseln kann man von Trapani aus www.usticalines.it e www.siremar.it und von Marsala www.usticalines.it mit der Fähre erreichen.
Die Fauna - Der Archipel der Ägaden ist für die Fauna von enormer Bedeutung. Hier fliegen regelmäßig der Grifone mit seinen weiten Flügeln, der Canovaccio, der Biancone, ein großer Raubvogel, die Berta und der Kormoran vorbei.
Manchmal sieht man auch Störche, Kraniche, Flamingos und Pelikane. In diesen Bergen leben der Wanderfalke, der Alpensegler, die Schleiereule, die Blaumerle, die Haubenlerche und der seltene Habichtsadler, eine vorm Aussterben bedrohte Art.
Im Meer - Die Flächen der Posidonia oceanica bedecken den ganzen Abschnitt zwischen Favignana und Levanzo. Diese stellt ein echtes Ökosystem dar: Hier leben und vermehren sich zahlreiche Arten, die hier Schutz und Nahrung finden. Es gibt viele Fischarten, wie z.B. die Donzella, die an ihren roten und dunkelroten Streifen erkennbar ist, der Mittelmeerfahnenbarsch, der leuchtend rot ist, die Ringelbrasse sowie der Tintenfisch, der Skorpionsfisch, die Brasse und der Oktopus.
In 30-40 m Tiefe ist das Ambiente halbdunkel und die Oberfläche der Felsen mit Krustentieren sowie den farbintensiven und purpurroten Hornkorallen bedeckt. In den Tiefen der Felsspalten finden auch der Hummer, der Zackenbarsch, der Grono sowie die Moräne ein ideales Ambiente.
Die Flora - Levanzo und Marettimo verfügen aufgrund ihre bergigen Natur und der geringen menschlichen Präsenz über eine dichte Vegetation. Vor allem Marettimo, die sich in einer früheren Epoche vom restlichen Sizilien abgenabelt hat zahlreiche eigene endemische Arten entwickelt, einige davon sind nur sehr selten im restlichen Sizilien und andere gar nicht vorzufinden.
Marettimo ist daher eine wahrhafter botanischer Garten, der sich vor über 600.000 Jahren aus einem Felsen, der sich von Festland abgespaltet hat. Die Flora ist hier so reich, dass es unmöglich ist, die über 500 Arten aufzuzählen. Die Zone in Nähe der Wohngegend ist mit einer dichten Macchia aus vorwiegend folgenden Pflanzen bedeckt: Vielbluetige Heide, Elichrysum pendulum, Rosmarin, Satureja fruticulosa, Euphorbia dendroides, Cisto, Ruta chalepensis, Daphne oleifolia, Immergrüne Eichen und Aleppo-Kiefer. Auf den Küstenabhängen hat sich eine dichte Vegetation aus sehr seltenen und einzigartigen Pflanzenarten entwickelt: Bupleurum, Locinera implexa, Brassica macrocarpa.
Die Vegetation auf Levanzo ist sehr ähnlich. Favignana stattdessen ist eher eben und daher stärker besiedelt. Die Insel ist kahler, auch wenn es hier einige bewachsene Abschnitte mit folgenden Pflanzen gibt: Mastixstrauch, Johannesbrotbaum, Wolfsmilch, Perückenstrauch sowie Gemüsekohl, eine endemische Art, die es nur auf den ägadischen Inseln gibt.
Das Meer - Die dichten Felsen von Levanzo und Marettimo begünstigen ein Vegetation, die das Licht bevorzugt. Unter dieser gibt es die Cystoseira sp., die besser in weniger steilen Tiefen Wurzeln fasst. Die niedrigen Tiefen von Favignana eignen sich besonders für die Entwicklung der Posidonia oceanica, eine endemische Art des Mittelmeers sowie für die Entwicklung der Cymodocea nodosa. In den ersten Metern Tiefe findet man die typischen Algenarten vor, wie z.B. die Padina pavonia, eine braune Alge und die Acetabularia acetabulum, deren Form einem kleinen Regenschirm ähnelt. In weniger belichteten Ambienten kann man die Spugne und die zahlreichen Kolonien der Antozoi bewundern sowie die Astroides calycularis, die Margherita di mare und Falso corallo sehen.
Verwaltung Comune di Favignana Piazza Europa – Favignana
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