Naturreservat Monte Cofano Custonaci

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Custonaci. Riserva del Monte Cofano

Naturreservat Monte Cofano - Custonaci

Das Naturreservat von Monte Cofano in der Gegend von Custonaci bedeckt eine Fläche von 537 ha Land in einer sehr besonderen Lage. Wo der Golf von Bonagia und der Golf von Cofano aufeinandertreffen, befindet sich ein Kap, auf welchem der Monte Cofano mit seinen 659 m steht.

Aus verschiedenen Gesichtspunkten trägt er zu Recht den Titel Naturreservat: Natürlichen, speläologischen, geschichtlichen, folkloristischen und natürlich landschaftlichen.

Eine dichte typisch südländische Vegetation unterbricht die rauen und wilden Formen des Gebirgsmassivs, während sich seitlich die Grotten befinden, die seit der Altsteinzeit bewohnt waren und heute Schaubühne der wunderschönen lebenden Krippe von Custonaci sind.

Talabwärts erinnern die Aussichtstürme an die Epoche, in der die Küsten vor Piratenangriffen verteidigt werden mussten. Die Ruinen einer alten Thunfischfängerei zeigen, wie wichtig der Fischfang in der Vergangenheit für die örtliche Bevölkerung war. Was den Besucher aber vermutlich am meisten berührt, ist das zauberhafte Panorama der Landschaft. Von der Bergspitze aus hat man einen noch traumhafteren Anblick des Meeres, welches besonders blau im direkten Vergleich mit dem landschaftlichen grün, das den Golf umgibt, scheint.

Die Grotten - In den zahlreichen und aus geologischem und paläontologischem Interesse besonderen Grotten des Monte Cofano wurden Fossilien, Utensilien und Wandmalereien gefunden, die die menschliche Präsenz in der Steinzeit nachweisen. Unter allen ist die mit Sicherheit die Grotta di Scurati die berühmteste, die sich in der Nähe des gleichnamigen Dorfs befindet, das die lebende Krippe feiert.

Die Pfade - Ein bequemer Pfad entlang der Küste ermöglicht einen entspannenden Spaziergang um das Kap herum. Für die gesamte Strecke, die man nicht unbedingt ganz gehen muss, benötigt man ca. zwei Stunden. Ein interner Weg führt zum Berggipfel. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf das Panorama des Golfs. Das Erklimmen des Gipfels erfordert aber Beweglichkeit und eine gute körperliche Verfassung, da man zwischen Felsen klettern muss. Man benötigt ca. drei Stunden, je nachdem, wo man startet. Während der heißen Zeiten im Sommer sollte man auf solch eine Aktion lieber verzichten bzw. diese bspw. früh morgens unternehmen, wenn es noch nicht so heiß ist.


Flora - Dank seiner dichten Vegetation aus 325 Arten, von denen 19 endemisch sind, stellt das Kap des Monte Cofano ein Biotop von großem Natur - und Umweltinteresse dar. Die Landschaft besteht vorwiegend aus Dissgras-Prärien, einem typischen Grasgewächs der mediterranen Landschaft. Diese Prärien werden durch Zwergpalmenbüsche unterbrochen, einer weiteren typischen Pflanzenart dieser Gegend. Dann gibt es noch Macchiareste aus vorheriger Zeit aus Mastixstrauch mit seinen unregelmäßigen dichten Baumkronen, Terebinto, ein kleiner harziger Strauch, Erica arborea und multiflora, Immergrüne Eichen, die ein Höhe von 20 m erreichen könne sowie die Sughera mit ovaler und dichter Baumkrone.

Unter den endemischen Arten finden wir die Erica sicula, ein Strauch mit hölzernen Ästen und zartrosa Blüten, von dem es heutzutage nur noch wenige Exemplare auf der Insel gibt, der Helichrysum rupestre var. cophanense, der Phagnalon metlesicsii, ein Dauergewächs mit weißen Blüten, der sehr seltene Sparviere del Monte Cofano, eine endemische Art, die man nur in den  kalkhaltigen Felsen im Norden des Monte Passo del Lupo (Zingaro) und dem Cofano gefunden hat; il Cavolo di Trapani, ein endemisches Dauergewächs, von denen es wenige Exemplare hier und auf den Ägadischen Inseln gibt und der Vilucchio turco. Die Küste ist Heimat folgender Pflanzenarten: Strandflieder, Crithmum maritimum, l’Astericus maritimus, il Lotus cytisoides, la Silene sedoides, Ferula, Papavero cornuto mit seinen großen gelben Blüten.

Die Vögel - Es gibt viele und unterschiedliche Vogelarten. Es wurden mehr als 50 nistende Arten auf dem Berg gezählt. Unter diesen befinden sich seltene Exemplare: Z.B der Habichtsadler, ein scheuer und einsamer Raubvogel, der vor dem Aussterben bedroht ist, sowie der Rotkopfwürger, die man an ihren roten Streifen auf dem Kopf erkennt.

In den imposanten Felswänden leben der Wanderfalke, der für seine Schnelligkeit, mit der er sich seine Beute schnappt, bekannt ist, der Kohlrabe mit seinen großen Flügeln, die Silbermöwe, der Blaumerle, verschiedene Mauersegler, der Kormoran sowie das Steinhuhn, eine leider immer seltenere Art. Verbreitet sind vor allem die Raubnachtvögel: der Steinkauz und die Zwergohreule nisten vor allem in der grasigen Vegetation während die Schleiereule und der Waldkauz lieber in den Höhlen der Felswände ihre Nester bauen. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Waldkauz aufgrund seiner besonderen Anpassung, die er im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Hier, wie in anderen Gegenden Siziliens, ist es ihm gelungen, die Felsnischen auszunutzen anstatt die ihm vertrauten Wälder zu suchen. Das Birdwatching kann viele Erfahrungen sammeln aufgrund der unzähligen Zugvogelarten, die im Frühling und Anfang des Herbstes herfliegen und im Gebiet des Reservats rasten. Unter diesen gibt es bspw. den Eisvogel und die Sperberweihe. Die Präsenz vieler Raubvögel wird durch den Überfluss an Beute, wie z.B. wirbellosen Tieren, Insekten und vor allem Reptilien und kleinen Säugetieren bestimmt. Unter den Säugetieren gibt es den Wiesel, unter den Insektenfressern die Etruskerspitzmaus, der das kleinste Säugetier Europas ist, sowie die Crocidura sicula (Spitzmausart), eine weiter endemische Art aus der sikulisch-maltesischen Inselgruppe. Unter den Amphibien sollte man den Bunten Scheibenzüngler erwähnen, eine endemische sizilianische Art, die ebenfalls vor dem Aussterben bedroht ist.


Verwaltung
Azienda regionale Foreste Demaniali
Via Libertà 97 – Palermo
Tel: 091 7906811 - Fax: 091 7906801

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