Der See Preola - Mazara del Vallo
Der See Preola und die Gorghi Tondi: Der verborgene Schatz…
Um einen Schatz zu finden, muss man ihn bloß suchen: Wer das Naturreservat Riserva Naturale ed Integrale del Lago Preola e Gorghi Tondi sehen will, muss sich annähern. Wenn man es am wenigsten erwartet, erscheint das Reservat in einem Tal: Eine Reihe kleiner Seen, die insgesamt eine Fläche von 335 ha bedecken und sich von Mazara del Vallo bis zur Torretta Granitola erstrecken.
Von Mazara kommend sieht man zuerst den See Murana, der leider seit Zeiten trocken ist, danach kommt der See Preola, der größte von allen sowie drei kreisförmige Tümpel, die so genannten Gorghi (Alta, medio und basso), die von einer dichten schlammigen Vegetation umgeben sind, die typisch für die Mittelmeerteiche ist. Das Gebiet ist eine Landsenke, wo Regen und Zeit den gipshaltigen Boden erodiert haben, so dass sich diese kleinen Seen gebildet haben.
Die Pfade - Das Reservat kann man jederzeit unter der Voraussetzung, dass man sich vorher angemeldet hat, besuchen. Am schönsten ist das Reservat im Frühling. In dieser Jahreszeit kann man das Reservat nach einer langen Winterpause aufblühen sehen, während die Vögel in der Luft fliegen.
Der WWF, der das Reservat leitet, hat eine Besucherzentrum eingerichtet. Dieses besitzt eine multimediale didaktische Aula und zwei ausgestatteten Pfaden, von denen man den See Preola und den Gorgo basso beobachten kann.
Das Observatorium auf den Gorgo Basso ist auch für behinderte Menschen nach ca. 180 m erreichbar. Vom Observatorium auf den See Preola kann man verschiedene Wasservögel beobachte, wenn diese zwischen den Schilfrohren genistet haben.
Anfahrt
Von der A/29 Palermo-Mazara: Ausfahrt nach Campobello di Mazara nehmen und der SS 115 in Richtung Trapani für 57 km folgen. Von dort aus, muss man auf die Landstraße Nr.85 und den Ausschilderungen folgen.
Von Mazara del Vallo: Am Ende der Via Castelvetrano auf die SS 115 in Richtung Campobello di Mazara. Vor der Autobahnüberführung, die Landstraße Nr. 85 nehmen und den Ausschilderungen folgen. Die Flora - Das Reservat Lago Preola e dei Gorghi Tondi besitzt eine dichte Vegetation. Die mediterrane Macchia bildet sich vor allem auf kalkhaltigen Küsten. Hier findet man folgende Pflanzen: Die Quercia calliprina, eine strauchartige endemische seltene Art, der Immergrüne Eichen, die es vor allem im Wald von Catarro gibt, der Mastixstrauch, ein Immergrün und den Camedrio femmina, mit den blassblauen Blüten. In den schlammigeren Gebieten trifft man auf folgende typische Pflanzenarten: Schilf, Schilfröhricht und Rohrkolben. Im Frühling sind die Wiesen übersät mit bunten Blumen: Wilde Orchideen, Anemonen, Asfodeli, Margeriten, Tarassaco und die wunderschöne Scabiosa Atropurpurea.
Die Vögel - Das Reservat bietet vielen Vogelarten Schutz und Futter: Der Stelzenläufer, die Rohrdommel, eine geschützte Art mit hellbraun gefleckten Flügeln, die Wildente und der Braune Sichler mit seinem langen kurvigen Schnabel. Zwischen dem Rohrschilf kann man die seltenen Rotreiher und die gemeineren Graureiher sehen. Auch den Wiedehopf mit seinem gebogenen Schnabel und fächerartigen Kamm findet man hier vor. Der Rohrweihe, der Mäusebussard, der Turmfalke sind die häufigsten Raubvögel im Gebiet.
Zudem gibt es Stockenten, die man leicht an ihre charakteristischen metallgrünen Farbe ihres Kopfes erkennen kann sowie la Folaga mit ihrem schwarzen Gefieder und dem weißen Schnabel, der Zwergtaucher, der so heißt, weil er immer ins Wasser eintaucht, um nach Futter zu suchen, der Kolbenente sowie der Haubentaucher mit seinem Doppelkamm.
Die Gewässer des Preola sind Heimat der Loeffler, Seidenreiher und Kraniche, die Afrika verlassen und nach Europa zum Nisten ziehen. Ab und zu sieht man in den Gorghi Medio e Basso die sehr seltene Marmorente.
In der warmen Frühlingssonne kann man die Sumpfschildkröte auf der Wasseroberfläche sehen, eine EU-weit geschützte Art, die man heutzutage nur noch in wenigen Süßwassergebieten im Mittelmeer vorfindet. Im Reservat Lago Preola e dei Gorghi Tondi hat man sogar eine neu Art Emys Orbicularis entdeckt, eine europäische Sumpfschildkröte, die einst sehr verbreitet war, aber jetzt kaum mehr anzutreffen ist.
Vor kurzem haben die Aufseher beim See Murana ein Exemplar des Purpurhuhns gesichtet. Diese unverwechselbare Art mit seinem blau-lila Gefieder hat man seit den 50er Jahren nicht mehr gesehen. Die Entdeckung ist daher besonders, da man in einem Projekt versucht hat, eben diese Art wieder in Schutzgebieten Westsiziliens einzuführen. Im Dickicht der mediterranen Macchia sieht man natürlich auch andere Tierarten, wie z.B. Füchse, Kaninchen und Wiesel.
Verwaltung/Leitung WWF Italia Via Maccagnone 2/b – Mazara del Vallo Tel: 0923 934055
Weitere Informationen: www.wwfpreola.it
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